Die Batterie im Wohnmobil wird nicht geladen? 11 mögliche Ursachen


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Irgendwann im Leben eines Campers kommt es zu Problemen, die man sich nicht erklären kann. Von jetzt auf gleich funktioniert einfach irgendwas nicht mehr. Eines der häufigsten Probleme ist, dass die Batterie auf einmal nicht mehr geladen wird. Das kann zum einen die Starterbatterie des Wohnmobils sein oder aber auch die Aufbaubatterie zur Stromversorgung des Wohnbereichs. Wir hatten dieses Problem bereits zweimal und konnten es zum Glück immer schnell lösen.

Die häufigsten Ursachen dafür, dass eine Batterie im Wohnmobil nicht geladen wird, sind:

  • Es wurde etwas falsch angeschlossen
  • Der Laderegler des Fahrzeugs ist defekt
  • Der Solarladeregler ist defekt
  • Die Sicherung des Landstroms ist defekt
  • Die Sicherung nach dem Solarladeregler ist defekt
  • Die Sicherung zwischen den Batterien ist defekt
  • Das Trennrelais ist defekt
  • Das Ladegerät ist defekt
  • Die Batterie wurde tiefenentladen
  • Die Batterie ist defekt
  • Ein Wackelkontakt verhindert den Stromfluss

Schauen wir uns nun die Ursachen einmal im Detail an und zeigen Lösungsansätze auf. Denn letztendlich möchte ja jeder wissen, was man tun kann, um das Problem zu lösen. Hinweis: Um verschiedene mögliche Fehler zu überprüfen ist es extrem hilfreich, den Strom oder die Spannung messen zu können. Daher ist ein Multimeter (Link zu Amazon) extrem nützlich.

Solarmodule und Multimeter

Es wurde etwas falsch angeschlossen

Aufbaubatterie:
Baut man sein Fahrzeug selber um oder aus und stellt gleich zu Beginn fest, dass zum Beispiel die Solaranlage die Batterie im Wohnmobil nicht lädt, oder hat man die Starterbatterie mit der Aufbaubatterie verbunden und diese wird nicht geladen, ist der häufigste Grund, dass schlicht etwas falsch angeschlossen wurde.

Starterbatterie:
Die Starterbatterie wird von der Lichtmaschine und einem Laderegler/Gleichrichter geladen. Hier baut man recht selten etwas selber ein, sodass es unwahrscheinlich ist, dass hier etwas falsch angeschlossen wurde.

Lösung das Problems: Man sollte hier noch einmal ganz genau alle Anschlüsse prüfen. Wurde die Solaranlage richtig mit dem Laderegler verbunden? Ist dieser mit der Batterie verbunden? Ist die Starterbatterie richtig mit dem Trennrelais und anschließend mit der Aufbaubatterie verbunden? Man kann hier auch mit einem Strom-/Spannungsprüfer die Verbindungen überprüfen.

Hinweis: Zum Anschluss und zur Montage der Solaranlage haben wir einen sehr ausführlichen Artikel geschrieben, welcher ebenfalls auf die richtige Verkabelung eingeht. Zu finden hier.

Der Laderegler des Fahrzeugs ist defekt

Starterbatterie:
Eine recht häufige Ursache dafür, dass die Starterbatterie nicht geladen wird, ist der Laderegler. Überprüfen kann man dies, indem man das Fahrzeug startet und die Spannung an der Starterbatterie misst. Tritt nun jemand aufs Gas, so sollte die Spannung steigen. Erreicht man dennoch nicht mehr als 13 V, dann liegt die Vermutung nahe, dass der Laderegler defekt ist.

Lösung des Problems: Bevor man hier selber Hand anlegt, sollte man lieber die Fachwerkstatt aufsuchen und das Ganze noch einmal prüfen und eventuell den Laderegler austauschen lassen.

Der Solarladeregler ist defekt

Aufbaubatterie:
Laderegler, die dafür sorgen, dass der von der Solaranlage produzierte Strom auch in der Batterie gespeichert werden kann, haben Sicherungen verbaut. Bei qualitativ hochwertigen Ladereglern sind diese in aller Regel auch ausreichend dimensioniert. Wird die Batterie nicht mehr geladen, könnte es also sein, dass die Sicherung im Laderegler defekt ist. Dies sollte man ebenfalls daran erkennen, dass eine Fehlermeldung angezeigt wird.

Lösung des Problems: Möchte man sich keinen neuen Laderegler kaufen, kann man prinzipiell einfach eine neue Sicherung einlöten. Hier sollte man aber etwas Erfahrung haben und schon das ein oder andere vorher gelötet haben. Andernfalls kann es passieren, dass auf der Platine noch mehr kaputt geht. Traut man sich dies nicht zu, hilft meist leider nur der Kauf eines neuen Ladereglers.

Die Sicherung des Landstroms ist defekt

Aufbaubatterie:
Hat man die Möglichkeit, sein Wohnmobil oder Campervan an einen externen Stromanschluss (zum Beispiel auf Campingplätzen) anzuschließen, dann sind diese Anschlüsse in der Regel zweifach abgesichert – einmal auf der Seite des Campingplatzes und einmal an dem Sicherungsautomaten im Wohnmobil. Stellt man nun fest, dass die Batterie nicht geladen wird, wenn man sein Fahrzeug an den Landstrom angeschlossen hat, kann dies folgende Ursachen haben:

  1. Die Sicherung auf dem Campingplatz ist durchgebrannt oder hat den Strom getrennt und muss erst wieder eingeschaltet werden. Oft werden die Anschlüsse in manchen Ländern nur mit sehr kleinen Sicherungen gesichert. Betreibt man nun ein Gerät mit großer Leistung, so kommt es vor, dass diese Sicherungen auslösen.
  2. Innerhalb des Wohnmobils ist der interne Stromkreis ebenfalls durch Sicherungen getrennt. Auch hier könnte es sein, dass eine der Sicherungen defekt ist.

Starterbatterie:
Sind die Aufbaubatterie und die Starterbatterie verbunden, dann sollten in dem Fall beide Batterien nicht geladen werden.

Lösung des Problems: Ist man sich sicher, dass das Problem nur bei dem Anschluss an den Landstrom auftritt, sollte man beide Sicherungen überprüfen. Die Sicherungsautomaten in Wohnmobilen sind in aller Regel gut versteckt, hier muss man sich eventuell erst mal auf die Suche begeben. Ist diese Sicherung intakt, sollte man als Nächstes beim Campingplatz nachfragen und sich die Sicherungen anschauen bzw. diese vom Betreiber überprüfen lassen.

Die Sicherung nach dem Solarladeregler ist defekt

Aufbaubatterie:
Oft ist nach dem Laderegler, also zwischen Batterie und Laderegler eine weitere Sicherung verbaut. Hiermit wird sichergestellt, dass im Fehlerfall der Laderegler und die Batterie definitiv getrennt werden.

Hat die Sicherung im Laderegler den Strom ordnungsgemäß getrennt, stehen die Chancen gut, dass die Sicherung zwischen diesem und der Batterie noch intakt ist. Gab es einen Kurzschluss im Laderegler und der Strom wurde nicht wie geplant getrennt, sollte die anschließende Sicherung dies übernommen haben.

Ein Blick auf diese lohnt sich auf jeden Fall, um sicher zu stellen, dass man alle möglichen Ursachen ausschließt.

Lösung des Problems: Hier kann man meist einfach eine neue Sicherung einsetzen und alles sollte wieder wie gewohnt laufen.

Die Sicherung zwischen den Batterien ist defekt

Aufbaubatterie & Starterbatterie:
Häufig ist eine Sicherung verbaut zwischen der Starterbatterie und der Aufbaubatterie. Diese trennt die beiden Stromkreise voneinander und verhindert, dass zu hohe Ströme die Starterbatterie bzw. daran angeschlossene Verbraucher beschädigen. Wo diese Sicherung verbaut ist, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich, hier hilft also nur suchen …

Wir hatten einmal den Fall, dass die Sicherung des Wechselrichters ausgelöst hat und verhindert hat, dass diese beschädigt wird und dennoch die Sicherung zwischen der Starterbatterie und der Aufbaubatterie durchgebrannt ist. Also lieber alles überprüfen.

Lösung des Problems: Auch diese Sicherung kann einfach gegen eine neue getauscht werden.

Das Trennrelais ist defekt

Aufbaubatterie & Starterbatterie:
Verbindet man die Starterbatterie des Fahrzeugs mit der Aufbaubaubatterie, dann sorgt normalerweise ein Trennrelais bzw. ein Relais zum Parallelschalten der Batterien dafür, dass die Aufbaubatterie während der Fahrt geladen wird. Hat die Lichtmaschine die Starterbatterie vollständig geladen, dann wird umgeschaltet und die Aufbaubatterie geladen. Weiterhin werden die beiden Batterien getrennt, damit Verbraucher im Wohnmobil nicht die Starterbatterie entladen.

Lösung des Problems: Hier kann man sich ein neues Relais kaufen und einbauen. Das Ganze ist recht einfach und man findet viele Informationen online.

Das Ladegerät ist defekt

Aufbaubatterie:
Eine weitere Möglichkeit, warum die Batterie nicht geladen wird, ist ein defektes Ladegerät. Hier sollte man mit verschiedenen Test versuchen, das Problem einzugrenzen. Wird die Aufbaubatterie zum Beispiel während der Fahrt normal geladen, aber nicht wenn das Wohnmobil an den Landstrom angeschlossen ist (und alle Sicherungen sind intakt), dann könnte das Ladegerät defekt sein.

Ebenso kann man mittels Spannungsprüfer testen, ob eine Spannung vor bzw. nach dem Ladegerät anliegt. Ist dies nicht der Fall, ist das Ladegerät in aller Regel kaputt (wenn man denn sicher gestellt hat, dass es auch angeschaltet ist).

Lösung des Problems: Hier hilft meist auch nur das Kaufen eines neuen Ladegeräts.

Die Batterie wurde tiefenentladen

Aufbaubatterie & Starterbatterie:
Nassbatterien, Gel-Batterien und auch AGM-Batterien nehmen nachhaltig Schaden, wenn diese zu tief entladen werden. Besonders groß ist die Gefahr bei Nassbatterien und Gel-Batterien. AGM-Batterien schlagen sich etwas besser, aber auch hier sollte man vorsichtig sein.

Bei Starterbatterien kann es passieren, dass die Batterie zu tief entladen wird, wenn das Fahrzeug sehr lange stillsteht oder zum Beispiel das Licht über lange Zeit angelassen wurde.

Ob eine Batterie tiefenentladen ist kann man testen, indem man die Batterie an ein Ladegerät anschließt und mit dem Multimeter die Spannung misst. Erreicht man keine zweistelligen Spannungen, wurde die Batterie wahrscheinlich zu weit entladen und kann ab einem bestimmten Punkt nicht weiter geladen werden.

Hinweis: AGM Batterien gibt es schon recht günstig hier auf Amazon.

Lösung des Problems: Wurde eine Batterie zu tief entladen, ist es oft nicht mehr möglich, diese zu laden und es bleibt nur, Ersatz zu kaufen. Manchmal gibt es jedoch noch Hoffnung. Unsere AGM-Batterie war einmal mehr oder weniger komplett leer und wir konnten diese mit dem Rekonditionierungsprogramm des Ladegeräts wieder vollständig laden. Nichtsdestotrotz sollte man dies bestmöglich vermeiden.

Die Batterie ist defekt

Aufbaubatterie & Starterbatterie:
Die Kapazität der Batterien nimmt mit jedem Ladezyklus ab, d. h. mit zunehmendem Alter wird diese schwächer und schwächer. Irgendwann ist es zwar technisch noch möglich diese zu laden, aber aufgrund der geringeren Kapazität macht sich dies nicht wirklich bemerkbar.

Am besten testet man dies, indem man die Batterie an ein Ladegerät anschließt und anschließend, wie auch oben beschrieben, die Spannung misst. Bei Batterien, die aufgrund des Alters nicht mehr genug Spannung haben, um die Verbraucher zu versorgen, erreicht man also 10-11 V, wurde die Batterie nicht zu tief entladen, ist aber wahrscheinlich einfach schon zu alt.

Lösung des Problems: Hier hilft nur eine neue Batterie.

Ein Wackelkontakt verhindert den Stromfluss

Aufbaubatterie:
Lädt die Batterie mal, und mal nicht, kommt ein Wackelkontakt infrage. Gerade in Fahrzeugen kommt es immer mal vor, dass sich nicht richtig verbundene Kabel lösen und die Batterie nicht geladen wird. Hier gibt es prinzipiell viele Möglichkeiten wo dies vorkommen kann. Zum Beispiel hier:

  • Anschlüsse (Polklemmen) direkt an der Batterie
  • Anschlüsse an selber gekürzten oder verlängerten Kabeln
  • Kabelverbindung zum Solarladeregler

Starterbatterie:
Auch bei der Starterbatterie kommt es immer mal vor, dass die Polklemmen nicht richtig festgezogen sind. Weiterhin lohnt es sich, den Massekontakt zu überprüfen.

Lösung des Problems: Als Erstes sollte man die Verbindung lösen und schauen, ob sich schon Korrosion gebildet hat. Dies ist besonders wichtig, da bei einer schlechten Verbindung von zwei Kabeln Sauerstoff und Feuchtigkeit an die Kontaktstelle kommt und so verstärkt für Korrosion sorgt. Als Nächstes die Korrosion entfernen (zum Beispiel mit Schleifpapier oder einer Drahtbürste) und anschließend mit Kontaktspray oder Polfett einschmieren. Insbesondere für die Starterbatterie ist dies wichtig. Sie ist im Motorraum meist mehr Witterung ausgesetzt als die Aufbaubatterie im Innenraum.

In diesem Sinne: Frohes Reparieren!

Lars

Gründer von Faszination Camping und seit Jahren reiseverrückt. Am liebsten mit dem Toyota in abgelegene Gebiete und die Natur vollends genießen.

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