Wie hoch ist ein Wohnmobil?


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Das erste Mal ein Wohnmobil zu fahren, ist ein besonderes Erlebnis. Alleine schon wegen der Größe ist es etwas ganz anderes als das von den meisten Leuten gewohnte Autofahren. Um zu wissen, auf welche Dimensionen man sich dabei einlässt, wollten wir herausfinden, wie hoch ein Wohnmobil eigentlich ist – mit dem Ergebnis: „Es kommt drauf an“, nämlich auf das Modell. Um einen Überblick zu geben, haben wir die gängigen Höhen verschiedener Wohnmobil-Typen analysiert, zusammengetragen und geben wertvolle Hinweise, die man noch beachten sollte.

Die Höhe eines Wohnmobils liegt in den meisten Fällen ungefähr irgendwo zwischen 2 Meter und 3,50 Meter. Die Höhe unterscheidet sich dabei je nach Modell stark. Sehr beliebt unter den 3,5 t-Fahrzeugen sind Wohnmobile mit einer Höhe von etwa 3 Metern.

So, jetzt wissen wir, dass es eine große Spanne bei der Höhe von Wohnmobilen gibt – aber was bedeutet das genau? Welches Modell hat welche Höhe? Und welche Vorteile haben kleinere Modelle gegenüber größeren und andersrum? Bei der Auswahl der Größe gibt es nämlich einiges zu beachten.

Welche Höhe haben die verschiedenen Modelle?

Kastenwagen: Die Maße des Kastenwagens werden je nach Höhe H (und Länge L) in 3 Kategorien eingestuft. Bei der Höhe wird unterschieden nach H1, H2 und H3. Fahrzeuge aus der Kategorie H1 sind ungefähr 2,25 Meter hoch, bei H3 sind es ca. 2,75 Meter. Bei Fahrzeugen mit nachträglich montiertem GFK-Hochdach liegt die Höhe meist bei über 3 Metern.

Camper/Campingbusse erreichen nur eine Höhe von bis zu 2 Metern. Damit sind sie auch super als Alltagfahrzeug geeignet.

Wohnmobile mit Alkoven (Bettnische) sind meist um die 3 Meter bis 3,20 Meter hoch.

Teilintegrierte Wohnmobile sind oft unter 3 Meter hoch. Man unterscheidet Teilintegrierte mit und ohne Hubbett. Ohne Hubbett gibt es z. B. schon Fahrzeuge mit einer Höhe ab 2,75 Meter. Mit Hubbett werden es schnell 2,85 m bis knapp unter 3 Meter.

Vollintegrierte Wohnmobile sind in meisten Fällen über 3 Meter hoch. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Modelle aus der Baureihe Globebus von Dethleffs haben z. B. eine Höhe von nur 2,81 Meter. Zu beachten ist, dass eine fest installierte Sat-Schüssel das Wohnmobil zusätzlich erhöht.

Die Höhe der Modelle auf einen Blick:

  • Kastenwagen: 2,25-2,75 m
  • Camper/Campingbusse: bis 2 m
  • Wohnmobile mit Alkoven: 3-3,2 m
  • Teilintegrierte Wohnmobile: 2,75-3 m
  • Vollintegrierte Wohnmobile: Über 3 m

Vorteile eines hohen Wohnmobils

Die Vorteile eines sehr hohen Wohnmobils gehen ganz klar mit einem wachsenden Komfort einher. Man hat mehr Stehhöhe, muss sich also keine Gedanken machen, sich den Kopf anzustoßen und kann sich entspannter im Wohnmobil aufhalten und bewegen. Gleichzeitig hat man mehr Stauraum und kann wirklich viel mitnehmen. Was man aber unbedingt beachten muss: Das zulässige Gesamtgewicht darf nicht überschritten werden! Sonst hat man schnell ein Problem bei Polizeikontrollen und, was noch viel schwerwiegender ist, die Fahrt wird unsicherer.

Ein weiterer Vorteil hoher Wohnmobile: Features wie Bug-Hubbetten sind nicht mehr notwendig, man hat also weniger Aufwand und direkt mehr inklusive. Bei Modellen, in denen die Schlafplätze durchgehend aufgebaut sind, hat man damit auch weniger Arbeit und kann schneller mal ein Nickerchen zwischendurch an der nächsten Raststätte machen.

Nachteile eines hohen Wohnmobils

Dem hohen Komfort stehen allerdings auch einige Nachteile entgegen. Mit einem hohen Wohnmobil passt man z. B. nicht durch alle Unterführungen oder Tunnel durch, die beispielsweise auf Fahrzeuge bis zu 3 Meter Höhe beschränkt sind. Auch manche Schranken und Parkhauseinfahrten geben eine maximale Durchfahrtshöhe an. Und wenn man auf Reisen mal eine Fähre in Anspruch nehmen will, muss man auch dort die maximalen Höhenangaben beachten und unter Umständen draufzahlen, wenn nachgemessen wird.

Ein weiterer Faktor sind die höheren Spritkosten durch den größeren Luftwiderstand. Je höher das Wohnmobil ist, desto anfälliger ist es auch für Seitenwind, da die Angriffsfläche vergrößert ist. Das kann den Fahrkomfort deutlich einschränken. Auch vom Handling her sollte man ein sehr hohes Wohnmobil zumindest am Anfang nicht unterschätzen. Die Höhe ist anfangs sehr ungewohnt und man ist noch unsicher. Man muss immer wachsam sein, nicht an irgendwelchen Ästen hängen zu bleiben. Bei beschränkter Höhe, z. B. bei Durchfahrten, sind die Höhenbegrenzungen außerdem erst spät zu sehen. Das bedeutet mitunter viel Stress und Anspannung.

Für den ungünstigen Fall, dass das Wohnmobil einmal abgeschleppt werden muss, kann das auch zu Einschränkungen führen, da nicht jeder Abschleppdienst ein beliebig hohes Fahrzeug abschleppen kann. Was Parkplätze angeht, ist man mit einem sehr hohen Fahrzeug auch bei der Auswahl auf PKW Parkplätzen beschränkt, da man z. B. auf hohe Bäume achten muss. In südlichen Ländern gibt es außerdem oft auch auf Supermarktplätzen Beschränkungen auf 2,80 oder 3 Meter Höhe. Das kann ganz schön nervig sein, wenn man sich immer einen umliegenden Parkplatz suchen muss, um einkaufen zu gehen. In Oberitalien haben viele Großparkplätze sogar eine Höhenbeschränkung von 2,10 Metern.

Apropos Ausland: In manchen Ländern gelten höhere Mautkosten für hohe Fahrzeuge. In Frankreich z. B. zählen Fahrzeuge ab 3 Metern Höhe schon zur Kategorie 3, wogegen Fahrzeuge zwischen 2 und 3 Metern Höhe noch zu Kategorie 2 gehören. Das kann bei langen Autobahnstrecken durch das schöne Frankreich schon mal 50 € Unterschied machen. Auch in Griechenland werden Wohnmobile anhand ihrer Gesamthöhe bemautet. Bei einer Höhe über 2,20 Meter gilt dort schon Klasse 3.

Gesetzliche Regelungen und Strafen

Welche Höhe ist eigentlich gesetzlich erlaubt? Die Vorgaben der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) besagen, dass Fahrzeuge jeder Art maximal 4 Meter hoch sein dürfen. Achtung: Diese Angabe gilt auch inklusive Ladung/Ladungsträger! Nachgiebige Antennen und Scheren- oder Stangenstromabnehmer in gehobener Stellung müssen allerdings nicht bei der Messung berücksichtigt werden.

Wenn das Fahrzeug an sich unter 4 Meter hoch ist (wie bei allen Wohnmobilen, außer spezieller Luxus-Wohnmobile der Fall), aber durch die Ladung die 4 Meter überschreitet, muss man mit mindestens einer Geldbuße rechnen. Ist das Fahrzeug samt Ladung maximal 4,20 m hoch, dann beträgt die Regelgeldbuße für den Verstoß 20 Euro. Bei mehr als 4,20 m Gesamthöhe beträgt die Regelgeldbuße 60 Euro. Zusätzlich gibt’s dann noch einen Punkt im Fahreignungsregister dazu.

Wie schon erwähnt, gibt es z. B. bei Brückenbauwerken oder anderen Gebäudedurchfahrten Einschränkungen der erlaubten Durchfahrtshöhe. Bei dieser maximalen Durchfahrtshöhe wurde grundsätzlich bereits ein Sicherheitszuschlag eingerechnet. Trotzdem sollte man die Regelung unbedingt einhalten und nichts „auf gut Glück“ versuchen, denn wer trotz unzulässiger Höhe weiter fährt, muss mit 20 Euro Bußgeld rechnen. Bei ganz viel Pech kommt es zu einem Unfall, wobei gerade an Brücken ein erheblicher Sachschaden entstehen kann.

Garage oder Carport für’s Wohnmobil

Um sein Wohnmobil vor Wind und Wetter zu schützen und seinen Wert zu erhalten, liegt die Überlegung eines Carports oder einer Garage nahe. Aufgrund der Höhe von Wohnmobilen ist es allerdings viel aufwendiger, einen guten Unterstand zu konstruieren als für herkömmliche PKW oder Zweiräder. Will man ein Carport oder eine Garage für sein Wohnmobil bauen bzw. bauen lassen, muss eine speziellere Konstruktion her.

Es stellt sich auch hier wieder die Frage der Höhe. Vor allem, wenn das Wohnmobil noch gar nicht da ist, man sich aber z. B. im Zuge von Hausbau über einen Schutz des zukünftigen Wohnmobils schon Gedanken macht. Wenn wir uns an die gängigen Größen verschiedener Wohnmobil-Modelle erinnern, müsste man mit einer Carport- bzw. Garagenhöhe von 3,40 m-3,50 m gut hinkommen. Es gibt von verschiedenen Firmen auch schon fertige Carports und Garagen zu kaufen, die für unterschiedliche Wohnmobile geeignet sind.

Hierbei sollte man allerdings bedenken: In vielen Bundesländern muss man sich für das Bauen eines Carports oder Wohnwagengarage eine Baugenehmigung einholen. Um zu erfahren, ob eine Genehmigung notwendig ist, nehmt am besten Kontakt mit dem für euren Wohnort zuständigen Bauamt oder der Kreisverwaltung auf. Unabhängig von einer Genehmigung gibt es ggf. auch bestimmte Auflagen, die eingehalten werden müssen. In manchen Bundesländern dürfen Garagen oder Carports z. B. maximal 3 Meter hoch sein.

Auch was die Grenzbebauung (also das Bauen bzw. Errichten direkt an der Grenze zum Nachbargrundstück) angeht, gibt es hier Regelungen. Etwas Erfreuliches: Bis zu 3 Metern Außenhöhe ist es in vielen Bundesländern möglich, ohne Baugenehmigung ein Carport oder eine Garage an der Grenze zu bauen. Da sich die Regelungen nach Bundesland stark unterscheiden können, sollte man sich aber auf jeden Fall vorab informieren.

Lisa

Reisebegeisterte | Naturliebhaberin | Tänzerin | Ernährungswissenschaftlerin | Autorin

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