Der Trend zum unabhängigen Reisen steigt immer weiter an. Mittlerweile gibt es etliche Varianten und Modelle von Reisemobilen, sodass die Wahl schon sehr schwer fallen kann. Und dann noch die grundlegende Frage: Wohnwagen oder Wohnmobil? Da jeder unterschiedliche Vorstellungen und Vorlieben beim Reisen hat, haben wir die Vor- und Nachteile von beiden Varianten zusammen gestellt.
Allgemein kann man sagen, dass Wohnwagen günstiger und flexibler als Wohnmobile sind und es eine sehr große Vielfalt gibt. Andererseits braucht man für Wohnmobile kein anderes Fahrzeug mehr dazu und kommt schneller von A nach B. Außerdem ist das Fahren an sich einfacher und angenehmer.
Natürlich gibt es für Wohnwagen als auch für Wohnmobile viele verschiedene Pro- und Kontra-Punkte, die man sich gut durch den Kopf gehen lassen sollten, bevor man sich für eins von beiden entscheidet.
Die Vorteile auf einen Blick
Wohnwagen | Wohnmobil |
Anschaffungskosten | Handhabung & Fahrgefühl |
Wartungskosten | Mobilität – alles in einem |
Laufende Kosten | Geschwindigkeit |
Fexibilität – Trennung Auto und Anhänger | Sicherheit |
Keine Technikprobleme | Komfort |
Wohnwagen
Zunächst wollen wir einmal die Frage klären, was ein Wohnwagen überhaupt ist. Ein Wohnwagen ist ganz allgemein gesagt ein Anhänger, welcher mit einem normalen Auto mittels Kugelkupplung verbunden ist und von diesem gezogen wird.
Vorteile
Wohnwagen sind günstiger als Wohnmobile
Wohnwagen sind in der Anschaffung um einiges günstiger als Wohnmobile. Für jemanden, der sich zum ersten Mal ein solches Fahrzeug anschafft, ist das ein guter Einstieg. Neben den Anschaffungskosten schneidet der Wohnwagen auch bei den Preisen für Versicherungen und Steuern üblicherweise besser ab. Außerdem sind die Wartungskosten günstiger als beim Wohnmobil, da man den Wohnwagen öfter mal im Urlaub stehen lässt.
Mit dem Wohnwagen ist man flexibler, da man ihn abkoppeln kann
Damit kommen wir auch schon zum zweiten Vorteil. Man kann den Wohnwagen leicht an- und abkoppeln und hat somit schnell wieder sein normales Auto, mit dem man leichter rumfahren und die umliegenden Gegenden im Urlaub erkunden kann. Das ist sehr entspannt, da man wieder mit dem normalen Pkw unterwegs ist, was vom Fahrgefühl natürlich angenehmer ist und auch von der Größe sehr praktisch, da man nicht wie mit dem Wohnmobil extra einen großen Parkplatz suchen muss. Ein weiterer Vorteil der Trennung von Zugfahrzeug und Anhänger ist, dass man sie einzeln reparieren kann.
Wohnwagen haben einen geringeren Spritverbrauch
Mit dem Wohnwagen hat man einen geringeren Spritverbrauch als mit dem Wohnmobil. Ein weiterer Pluspunkt für die Kostenersparnis also.
Wohnwagen haben seltener technische Schwierigkeiten
Da der Wohnwagen nicht mit einem Motor betrieben ist, kann es diesbezüglich keine technischen Schwierigkeiten geben, was auf lange Sicht Geld spart. Das bedeutet auch, dass man Wohnwagen eher in guter Qualität gebraucht kaufen und verkaufen kann im Vergleich zu Wohnmobilen.
Wohnwagen haben eine geringere Höhe
Ein Wohnwagen ist oft niedriger als die meisten Wohnmobile. Daher muss man sich keine Sorgen um Höhenbeschränkungen z. B. bei Brücken oder Tunneln machen.
Nachteile
Wohnwagen sind komplizierter in der Handhabung
Da es sich bei dem Wohnwagen um einen Anhänger handelt, ist er im Handling schwieriger. Beim Rückwärtsfahren, Wenden etc. verhält sich ein Wohnwagen viel komplizierter als ein Wohnmobil.
Mit einem Wohnwagen kann man sich nicht so schnell niederlassen
Kommt man endlich auf dem Campingplatz an, dauert es beim Wohnwagen wesentlich länger, sein Lager aufzuschlagen. Erst mal muss man den Wohnwagen von der Anhängerkupplung lösen, ihn dann auf den Platz rangieren sowie die Hubstützen runterfahren und schauen, dass alle Kabel usw. richtig liegen. Je nach Wohnwagen kann das eine Weile dauern.
Mit einem Wohnwagen darf man nicht so schnell fahren
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen beim Wohnwagen sind um einiges niedriger als beim Wohnmobil, da das Fahren mit einem Wohnwagen instabiler wird.
Wohnwagen sind unsicherer vor Einbrüchen
In Wohnwagen kann leichter eingebrochen werden als in Wohnmobile, da die Sicherheitseinrichtungen nicht immer verlässlich sind. Daher ist es sehr wichtig, wertvolle persönliche Gegenstände immer aus dem Wohnwagen zu nehmen, bevor man ihn außer Sichtweite lässt.
Wohnwagen werden schneller zu heiß oder zu kalt
In Wohnwagen kann es schon mal schnell extrem heiß oder kalt werden, da die Temperatur nicht so gut kontrolliert werden kann. Bei der Fahrt z. B. kann man die Temperatur nicht regulieren, anders als bei einem Wohnmobil, wo man während dem Fahren die Klimaanlage oder Heizung anschalten kann.
Wohnwagen dürfen nur 14 Tage lang auf der Straße geparkt werden
Ein Wohnwagen darf höchstens 14 Tage am Stück unbewegt auf öffentlichem Grund stehen. Es kommt sogar nicht selten vor, dass die Polizei die Parkposition markiert und diese nach zwei Wochen kontrolliert. Ein zugelassenes Wohnmobil hingegen darf auf unbestimmte Zeit auf der Straße abgestellt werden (auch wenn man das vielleicht gar nicht unbedingt will).
Wohnmobil
Dementsprechend hat ein Wohnmobil natürlich auch verschiedene Vor- und Nachteile. Schauen wir uns diese mal genauer an.
Vorteile
Wohnmobile sind eigenständige Fahrzeuge
Das Wohnmobil muss nicht an ein Zugfahrzeug gekoppelt werden, sondern hat einen eigenen Antrieb. Man kann schneller und unkomplizierter aufbrechen und auch wieder abreisen, wenn man möchte, was wohl für viele Freiheitsliebhaber und spontanen Urlauber ein riesiger Pluspunkt ist. Man hat also sein Fahrzeug immer dabei, was in diesem Fall auch ein großer Vorteil sein kann, vor allem, wenn man gerne Rundreisen macht. Auch bei der Ankunft auf dem Campingplatz ist das ein großer Pluspunkt: Man muss nicht so viel aufbauen und ausrichten wie mit dem Wohnwagen.
Mit einem Wohnmobil darf man schneller fahren
Mit einem Wohnmobil kann man schneller unterwegs sein als mit einem Wohnwagen. In Deutschland z. B. gilt: Für Wohnmobile bis 3,5 t gelten dieselben Geschwindigkeitsbegrenzungen wie für Pkw, d. h. außerorts 100 km/h und auf Autobahnen sogar oft unbegrenzt (Richtgeschwindigkeit 130 km/h). Mit einem Wohnwagen hingegen darf man sowohl außerorts als auch auf Autobahnen nur 80 km/h schnell fahren. In anderen Ländern gelten zwar andere Zahlen, jedoch ist es generell so, dass man mit dem Wohnmobil schneller unterwegs sein darf.
Wohnmobile sind leichter in der Handhabung
Wohnmobile sind deutlich einfacher zu fahren und zu parken. Man gewöhnt sich in der Regel schneller daran, ein Wohnmobil zu fahren als mit einem Wohnwagen klar zu kommen. Der Wohnwagen ist z. B. beim Rückwärtsfahren gerade für Neulinge wirklich gewöhnungsbedürftig.
Wohnmobile gibt es teilweise Allradantrieb
Wer gerne mal Offroad fährt, hat den Vorteil, dass es Wohnmobile teilweise auch mit Allradantrieb gibt. Wen das interessiert: Wir haben hier 9 Beispiele der besten Allrad-Expeditions-/Wohnmobile bis 3,5 t zusammen getragen. In einem weiteren Artikel stellen wir 5 deutsche Anbieter für Offroad Training im Allrad-Wohnmobil vor.
Wohnmobile können während der Fahrt klimatisiert werden
Ein großer Komfort-Aspekt: Die Temperatur kann während dem Fahren über Klimaanlage oder Heizung reguliert werden. Wenn man dann an seinem Ziel ankommt und sich niederlassen will, ist die Temperatur im Wohnbereich direkt schon sehr angenehm und nicht viel zu heiß oder kalt.
Wohnmobile sind sicherer vor Einbrüchen
Wohnmobile sind insgesamt etwas sicherer als Wohnwagen, was Einbrüche betrifft.
Nachteile
Wohnmobile ersetzen komplett das Auto auf Reisen
Dass man alles in einem einzigen Fahrzeug hat, kann natürlich auch nachteilhaft sein. Spontane Tagesausflüge ins Umland des Campingortes z. B. oder einfach mal einkaufen fahren, das ist natürlich möglich, aber man muss immer mit seinen ganzen Sachen losfahren und nimmt natürlich mehr Platz ein als mit einem Pkw, den man mal schnell vom Wohnanhänger trennt. Das ist z. B. bei der Parkplatzsuche zu berücksichtigen.
Wohnmobile sind teurer als Wohnwagen
Wohnmobile sind insgesamt teurer als Wohnwagen, sowohl beim Kauf selbst als auch im weiteren Unterhalt.
Wohnmobile haben einen höheren Spritverbrauch
Mit dem Wohnmobil hat man einen höheren Spritverbrauch als mit dem Wohnwagen. Auch das spielt natürlich bei den Überlegungen um die Kosten eine große Rolle.
Wohnmobile sind anfälliger für technische Probleme
Ein weiterer Kostenpunkt: Beim Wohnmobil kann es durch den eigenen Motor mehr zu technischen Schwierigkeiten kommen. Das trägt zu höheren Wartungskosten und größerem Werteverlust bei.
Wohnmobile sind höher als Wohnwagen
Wohnmobile sind in der Regel höher als Wohnwagen. Bei manchen Brücken o. Ä. gibt es Höhenbeschränkungen, auf die man mit einem Wohnmobil eher achten muss.
Welchen Führerschein brauche ich?
Da wäre dann noch die Frage nach dem Führerschein: Gibt es Unterschiede zwischen Wohnwagen und Wohnmobil? Mit welchem Führerschein darf ich denn nun was fahren?
Mit dem normalen Führerschein Klasse B darf man Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 t führen. Das gilt sowohl für’s Wohnmobil als auch für PKW + Anhänger/Wohnwagen zusammen. Es scheint also erst mal gar keinen Unterschied zwischen Wohnwagen und Wohnmobil zu geben. Solange das Gesamtgewicht von 3,5 t nicht überschritten wird, reicht der normale Führerschein aus.
Wohnwagen
Allerdings reicht der Führerschein Klasse B für viele größere Wohnwagen-Gespanne eben nicht aus, da diese oft schwerer als 3,5 t sind. Für diesen Fall braucht man einen Führerschein mit der Bezeichnung B96.
Mit der Klasse B96 ist eine Gesamtmasse von Zugfahrzeug + Wohnwagen von bis zu 4,25 t zulässig. Um ein solches „Upgrade“ zu erlangen, muss man (vorausgesetzt natürlich, man hat bereits den Führerschein Klasse B) eine sogenannte Fahrerschulung machen. Das bedeutet, man muss sowohl theoretische als auch praktische Stunden in der Fahrschule nehmen. Eine Prüfung gibt es allerdings nicht. Die Kosten liegen bei etwa 300 – 400€. Die meisten Wohnwagen lassen sich mit dieser Führerschein-Klasse ziehen.
Sollte es aber sogar doch noch schwerer werden, gibt es noch die Möglichkeit der Klasse BE. Der Wohnwagen darf in dieser Klasse eine Gesamtmasse von bis zu 3,5 t haben. Insgesamt dürfen dann Zugfahrzeug + Wohnwagen bis zu 7,0 t wiegen. Für diese Klasse müssen keine theoretischen Stunden genommen werden. Man muss sich jedoch auf praktische Fahrstunden und eine Prüfung einstellen.
Wohnmobil
Wie schon erwähnt, reicht für Wohnmobile mit einem Gewicht bis zu 3,5 t die Klasse B beim Führerschein aus. Für Wohnmobile mit einem höheren Gewicht braucht man die Führerscheinklasse C1 (C1E) oder C (CE).
Die Klasse C1 berechtigt zum Fahren von Wohnmobilen mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 7,5 t. Wer ein noch schwereres Wohnmobil fahren möchte, braucht unbedingt den LKW-Führerschein der Klasse C.
Hier noch mal eine Zusammenfassung:
Führerschein-Klasse | Erlaubt ist… |
B | – Wohnmobil bis 3,5 t – Wohnwagen bis 750 kg oder – Kombination PKW+ Wohnwagen bis 3,5 t |
B96 | – Wohnwagen über 750 kg – Kombination PKW+ Wohnwagen bis 4, 25 t |
BE | – Wohnwagen bis 3,5 t oder – Kombination PKW+ Wohnwagen bis 7,0 t |
C1 | – Wohnmobil bis 7,5 t |
C | – Wohnmobil über 7,5 t |
Übrigens: Bei dem alten Führerschein Klasse 3, den man vor 1999 gemacht hat, gibt es mehr Spielraum: Mit dieser Klasse darf man Wohnmobile bis zu 7,5 t fahren sowie PKW + Wohnwagen, die zusammen 18,5 t nicht überschreiten.
Man muss also beim Wohnmobil- bzw. Wohnwagen-Kauf darauf achten, wie schwer das Wunschmodell ist. Eventuell muss man seinen Führerschein noch erweitern.
Kostenvergleich
Wie schon erwähnt, gibt es große Kostenunterschiede zwischen Wohnwagen und Wohnmobil, die man vor der Kaufentscheidung berücksichtigen sollte. Und damit sind nicht nur die reinen Anschaffungskosten des Fahrzeugs gemeint, sondern auch weitere Folgekosten. Wir stellen einige Punkte genauer vor.
Anschaffungskosten
Natürlich sind die Anschaffungskosten erstmal der größte Kostenblock. Hier gibt es große Unterschiede zwischen Wohnwagen und Wohnmobil. Wohnwagen sind um einiges günstiger: Sogenannte Mini-Modelle starten schon bei knapp 5.000€, die geräumigeren Modelle mit Bett und Bad sind ab etwa 10.000€ erhältlich. Mit einrechnen muss man noch Zubehör wie die Anhängerkupplung, die im Schnitt zwischen 200 und 500€ liegt.
Wohnmobile hingegen starten bei knapp 30.000€ Neupreis. Teilintegrierte Fahrzeuge gibt es ab rund 40.000€ , vollintegrierte ab etwa 50.000€. Auch hier ist erst mal nur die Basisausstattung im Preis enthalten und vor allem bei Wohnmobilen kann man für Extras und Zusatzausstattungen noch einiges draufzahlen.
Steuer und Versicherung
Sowohl beim Wohnwagen als auch beim Wohnmobil ist die Höhe der Steuer abhängig vom Gewicht. Für den Wohnwagen ist die Steuer allerdings insgesamt günstiger. Nach §9 des Kraftfahrzeugsteuergesetzes sind das je angefangene 200 Kilogramm Gesamtgewicht 7,46€ pro Jahr, jedoch maximal 373,24€ (Stand 2019). Für einen Wohnwagen mit zulässiger Gesamtmasse von 1,5 t sind es z. B. jährlich rund 60€.
Beim Wohnmobil ist die Steuer neben dem Gewicht außerdem noch von der Schadstoffklasse abhängig. Die Spanne verläuft zwischen 144 und 745€ pro Jahr, wobei aber nur sehr alte und sehr schwere Wohnmobile auf letzteren Betrag kommen. Für ein durchschnittliches Wohnmobil mit 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht und Schadstoffklasse 4 kommt man auf 240€ Steuer pro Jahr.
Wohnmobile und Wohnwagen sind in Deutschland, genauso wie normale Autos, versicherungspflichtig. Gemeint ist die Haftpflicht-Versicherung, optional kann man noch eine Teil- oder Vollkasko-Versicherung abschließen. Da muss jeder selbst schauen, was sich für ihn lohnt. Beim Wohnmobil kann man mit der Vollkasko schon mal auf 1.000€ kommen, aber es geht auch deutlich günstiger. Aussagen über Versicherungspreise zu treffen ist schwer, da die Preise je nach Anbieter stark schwanken und von vielen Faktoren abhängig sind. Tipp: Immer auf’s Kleingedruckte achten!
Insgesamt kommt man aber auch hier mit einem Wohnwagen günstiger weg, vorausgesetzt, dass man eh schon ein Auto besitzt. Eine Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung für den Wohnwagen kann man bereits zwischen 150 und 300€ abschließen. Verzichtet man auf die Vollkasko-Versicherung, kosten Steuer und Haftpflichtversicherung zusammen für einen Wohnwagen kaum 100€ im Jahr.
Wer wertvolle Gegenstände wie z. B. einen Fernseher im Wohnwagen aufbewahrt, hat außerdem die Möglichkeit, eine Campingversicherung abzuschließen. Solche Wertgegenstände sind nämlich bei Teil- oder Vollkasko nicht mitversichert.
Tipp: Viele nutzen ihr Wohnmobil oder ihren Wohnwagen nicht das ganze Jahr über, sondern nur in bestimmten Monaten. Dafür kann es sich lohnen, ein sogenanntes Saisonkennzeichen zu beantragen. Dadurch wird die Steuer verringert, da sie nur für den Zeitraum anfällt, in dem das Fahrzeug auch benutzt wird. Auch die Versicherungsbeiträge sinken dadurch. Aber Achtung: Der Wohnwagen/ das Wohnmobil darf dann auch nur in diesem Zeitraum benutzt werden!
Was muss noch beachtet werden?
Obwohl der Wohnwagen nur ein Anhänger ist, der nicht selbstständig fährt, muss er für die Straße freigegeben werden. Sowohl für das Wohnmobil als auch für den Wohnwagen braucht man daher eine gültige TÜV-Plakette. Das sollte man unbedingt beachten, bevor man auf Reisen geht. Die Hauptuntersuchung (HU, umgangssprachlich TÜV) muss außerdem in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, die sich (mal wieder) je nach Gewicht und Modell unterscheidet.
Egal ob Wohnwagen oder Wohnmobil: Zusätzlich zu der HU sollte alle zwei Jahre eine Gasprüfung vorgenommen werden, um die Betriebssicherheit der Gasanlage sicherzustellen. Diese kostet zwischen 20 und 60€. Ein Wohnwagen besteht auch mit abgelaufener Gasprüfung die HU.
Für Wohnmobile dagegen war die bestandene Gasprüfung bisher Voraussetzung, um die HU erfolgreich zu bestehen. Das wurde allerdings durch eine neue HU-Richtlinie vom 31.12.2019 geändert: Vorübergehend bestehen nun auch Wohnmobile bis zum 01.01.2023 die HU trotz mangelnder Gasprüfung. Begründet wurde diese Änderung damit, dass die verwendeten Messgeräte nicht den in den Richtlinien für die Qualitätsüberwachung angegebenen Anforderungen entsprechen.
Wir empfehlen aber trotzdem eindringlich, die Gasprüfung weiterhin vorzunehmen! Zum einen sollte man das schon für die eigene Sicherheit und die Sicherheit der Familie bzw. der Mitreisenden machen. Ein weiteres Argument ist, dass eine erfolgreich geprüfte Gasanlage im Schadensfall gegenüber der Versicherung wichtig sein kann. Und es gibt sogar noch einen dritten Grund: Viele Campingplätze fordern das Vorliegen einer gültigen Gas-Plakette zur Nutzung der Plätze.
Fazit
Wofür man sich jetzt entscheidet, ob für Wohnmobil oder Wohnwagen, hängt sehr davon ab, welche Art von Urlaub man sich vorstellt. Für Rundreisen z. B. sind Wohnmobile besser geeignet, da sie viel unkomplizierter sind. Sie fahren aus eigenem Antrieb und sind an kein Zugfahrzeug angewiesen, sodass man spontan und einfach weiter reisen kann. Will man länger an einem Ort bleiben, bietet der Wohnwagen einen großen Vorteil, da man auch mal seine Sachen auf dem Campingplatz lassen und einen Ausflug ins Umland unternehmen kann. Man ist also vor Ort etwas flexibler, da man immer noch sein Auto unabhängig vom Wohnwagen dabei hat.